Der Konsum von CBD-Hanf boomt. Doch wie harmlos sind solche Joints? Ein Arzt gibt Antworten.

Herr Grotenhermen, CBD-Hanf ist bei jungen Leuten zurzeit von kaum einer Party wegzudenken. Was passiert, wenn man einen Joint mit Cannabidiol CBD raucht?
CBD wirkt angstlösend und zeigt sonst nur wenige psychische Wirkungen. Das CBD ist also sicherlich nicht das Problem. Andere Effekte des Hanfs, wie euphorisierende Wirkungen, könnten von dem darin enthaltenen THC herrühren.

Wie kommen Sie darauf? Da CBD-Hanf weniger als ein Prozent des rauscherzeugenden THC (Tetrahydrocannabinol) enthält, gilt der Hanf nicht als psychoaktiv.
In der Schweiz ist Cannabis mit einem THC-Gehalt von weniger als einem Prozent legal. So könnte der CBD-Hanf durchaus relevante THC-Mengen enthalten. Daher ist der Begriff «CBD-Hanf» möglicherweise auch irreführend. Je höher der THC-Gehalt ist, desto stärker ist der Rausch. Jemand, der regelmässig kifft, spürt wahrscheinlich auch bei der höchsten Dosis keinen Unterschied. Raucht aber jemand das erste Mal oder nach langer Cannabis-Abstinenz einen so genannten CBD-Joint mit relevanten THC-Mengen, könnte er einen leichten Rausch spüren. Anders ist dies in der EU. Dort liegt die Grenze bei 0,2 Prozent. Diese Menge ist zu gering, um Rauschzustände auszulösen.

Ist CBD-Hanf schädlich?
Gerade jungen Leuten würde ich raten, vom häufigen Konsum die Finger zu lassen. Regelmässiger und früher Konsum könnte sich ungünstig auf die geistige Entwicklung auswirken. Dies ist nicht grundsätzlich anders als mit anderen Drogen, wie zum Beispiel vor allem Alkohol. Da ein CBD-Joint nur geringe THC-Mengen enthält, ist das Risiko natürlich nicht so gross wie bei THC-reichen Sorten. Der Konsum kann aber vor allem bei Jugendlichen und starkem Konsum trotzdem eine – wenn auch nur mässig starke – Abhängigkeit verursachen. Dass solche Joints wie andere Tabakwaren dazu Lunge und Gefässe schädigen, versteht sich von selbst.

Abgesehen davon wären reine CBD-Joints also harmlos?
Ja. CBD ist so harmlos wie Bachblütentröpfchen. Ich verabreiche CBD auch schwer kranken Kindern. CBD wirkt angstlösend, antidepressiv und antiepileptisch. Es kann eine entspannende Wirkung haben. Der Stoff hat weder psychische noch physische Folgen.

 

Quelle: 20min
Franjo Grotenhermen ist Arzt und Geschäftsführer der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Cannabinoid-Medikamente.

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